Lese-Intensiv-Klasse

Zuletzt aktualisiert: Dienstag, 22. Oktober 2019

 

Konzept der Lese-Intensiv-Klasse [L I K] Berlin Neukölln

Das Konzept ist für GrundschülerInnen mit einer diagnostizierten schweren Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) im Jahr 2003 für den Bezirk Neukölln entwickelt worden.

Ziel ist es, innerhalb von 11 Wochen diesen Kindern das Lesenlernen über spezielle Strategien zu ermöglichen.

1. Allgemeines

Die Idee der Lese-Intensivklasse stammt aus Kiel. Diese spezielle Fördermaßnahme wird dort bereits seit 1984 praktiziert.

Sie basiert auf den Erfahrungen des Erstleseunterrichts nach dem „Kieler Lese- und Rechtschreibaufbau“, der von Dr. Lisa Dummer-Smoch und Renate Hackethal entwickelt wurde.

Angeboten wird diese Leseintensivmaßnahme an der Zürich-Schule, Wederstr.49, 12347 Berlin, in enger Zusammenarbeit mit dem Schulpsychologischen Beratungszentrum Neukölln/ SIBUZ für SchülerInnen der 2. und 3. Grundschulklassen aus dem gesamten Bezirk Neukölln, die erhebliche Schwierigkeiten im Lesen und/oder Schreiben haben und denen trotz intensiver Fördermaßnahmen in der Grundschule bisher nicht ausreichend geholfen werden konnte.

Falls es sich nach durch uns erfolgter umfangreicher Diagnostik um eine schwere LRS handelt, können SchülerInnen in einer 11-wöchigen Intensivmaßnahme als Gastschüler in die LIK aufgenommen werden.

An der Maßnahme nehmen maximal 8 SchülerInnen teil, die an 4 Tagen der Woche (Montag bis Donnerstag) je 4 Stunden, insgesamt 11 Wochen lang, ein intensives Lesetraining erhalten.

An einem Tag (Freitag) nehmen die SchülerInnen am Unterricht ihrer Grundschule teil. Das ist für die Kinder von großer Bedeutung, weil sie somit den Bezug zu ihren MitschülerInnen und LehrerInnen nicht verlieren und der Anschluss an die anderen Unterrichtsinhalte gewährleistet ist.

Pro Schuljahr bieten wir 3 Durchgänge an, sodass Meldungen ganzjährig erfolgen können.



2. Eltern

Während der 11 Wochen ist die Mitarbeit der Eltern unerlässlich. Durch tägliches 20- bis 30minütiges Üben mit ihren Kindern festigen sie den Lernstoff des Vormittags. Der Prozess des Lesenslernens erfordert ein kontinuierliches Training, sodass die tägliche Übung maßgeblich zum Erfolg beiträgt.

 

Außerdem sollten die Eltern einen regelmäßigen Kontakt zur Grundschule halten, damit die Unterrichtsinhalte, insbesondere in den Fächern Mathematik und Sachkunde, teilweise nachgearbeitet werden können.

 

Die Zusammenarbeit mit den Eltern gestaltet sich sehr intensiv in Form von täglichen schriftlichen Rückmeldungen, persönlichen Gesprächen je nach Bedarf sowie telefonischen Rücksprachen. Dabei unterstützen wir die Eltern  mit Hinweisen zu Übungsformen oder Übungsschwerpunkten und entsprechenden Materialien.


3. Unterricht

Gearbeitet wird in Anlehnung an das Konzept des Kieler Leseaufbaus. Das Besondere an dieser Methode ist, dass es in 14 Schwierigkeitsstufen gegliedert ist, in denen vorrangig lautgetreues Wortmaterial Verwendung findet. Die Verknüpfung von Laut und Buchstabe wird durch Lautgebärden unterstützt. Für einige SchülerInnen ist diese motorische Merkhilfe eine grundlegende Hilfe. Wir konnten SchülerInnen beobachten, die selbst auf fortgeschrittenen Stufen ganze Texte unter Zuhilfenahme der Lautgebärden lasen. (Fotos)

 

Der Unterricht umfasst sowohl frontale Phasen sowie Einzel-, Partner- und Gruppenarbeitsphasen. Jede Stufe muss frontal eingeführt werden, wird jedoch dann je nach Leistungsvermögen sehr differenziert gefestigt. Aufgrund der geringen Gruppenstärke kann hier individuell auf die spezifischen Stärken, Schwächen und Probleme eingegangen werden.

 

Anhand  der besonderen, auf den Unterricht zugeschnittenen didaktischen Materialien, sowie durch die Arbeit am PC wird die jeweilige Stufe  sehr abwechslungsreich bearbeitet. Zwischendurch gibt es Erholungsphasen in Form von Entspannungsübungen, Malen und kleinen Bastelarbeiten, die von den Kindern sehr geschätzt werden.

 

Unsere Erfahrungen und auch die Ergebnisse der Abschlussdiagnostik zeigen, dass je nach Leistungsstand und Schweregrad der LRS die SchülerInnen am Ende der Maßnahme Wörter und Texte der Stufe 8 oder 9 sinnentnehmend und teilweise auch flüssig erlesen können. Bei fast allen SchülerInnen ist eine deutliche Verbesserung der Leseleistung und der Rechtschreibung erkennbar. Viele SchülerInnen haben in dieser Maßnahme erst das Lesen erlernt (siehe Entwicklung).

 

Nach Beendigung der Lese-Intensivklasse werden die SchülerInnen weiterhin in temporären Gruppen (Kurse) 1x wöchentlich in  2 Zeitstunden für die Dauer von 2 Jahren an der Zürich-Schule nachbetreut. Hier wird der Leseaufbau beendet (Stufe 9/10 bis 14) und der Rechtschreibaufbau schließt sich an. Die MitarbeiterInnen verfügen über gute langjährige Erfahrungen und eine hohe Erfolgsquote in der Arbeit mit diesen temporären Lerngruppen.

siehe auch: Entwicklung der Lese-Intensiv-Klasse

 

zu den Handzeichenfotos
 


Aufnahmeverfahren

Die Erziehungsberechtigten stellen über die Grundschule den Antrag auf Aufnahme in das Förderprogramm des Bezirkes Neukölln an der Zürich-Schule. (Antrag ist in der Grundschule erhältlich oder bei uns anzufordern.)



Antragsformular

Aufnahmeverfahren (wichtig)


 
Sie haben noch Fragen zum Thema LRS? Rufen Sie an und Sie erhalten eine professionelle Beratung.

Kontakt
Zürich-Schule
Wederstr. 49
12347 Berlin


Verantwortlich: Frau Jana Hiltmann         

Sprechzeiten:
täglich, bitte im Sekretariat unter 609 0297-0 eine Rückrufnummer hinterlassen
oder Mo - Do von 19:00 bis 21:00 Uhr unter: 0176 -240 68 796

 

Hort

Leitung: Andreas Sporn
Tel.: 030/60 90 29 79 62

Schulstation

Wederstraße 49, 1. Stock
Tel.: 030/62 726 8316

Mittagessen

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